Zimbabwe

Stärkung von Frauen im ländlichen Zimbabwe

Wasser, Nahrung, Einkommen, Gesundheit und Empowerment

In einer extrem armen ländlichen Region Zimbabwes, im Distrikt Binga, hat unsere Partnerorganisation ZUBO am 1.11.2022 ein neues Projekt begonnen.

In Chibondo, einem abgelegenen Dorf im Distrikt Binga, gibt es weder Elektrizität noch eine sichere Wasserversorgung. ZUBO möchte die Dorfgemeinschaft beim Aufbau eines Wassersystems unterstützen.
Ein Quellgebiet, das zu degradieren droht, soll gesichert werden. Außerdem sollen Trinkwasserstellen errichtet und Wasser zur Gartenbewässerung bereitgestellt werden. Die Bevölkerung soll geschult werden, sowohl was eine nachhaltige Wassernutzung, als auch die Gartenbewirtschaftung betrifft. Zudem  enthält das Projekt Maßnahmen zum Empowerment für Frauen sowie zur Förderung der Frauengesundheit.

Das Projekt wird von ZUBO schon lange vorbereitet und als sehr dringlich beschrieben, denn ohne Bewässerungslandwirtschaft haben die Menschen in der Region keine Zukunft. Der ganze Distrikt Binga gehört zu den trockensten Gebieten in Zimbabwe. In den letzten Jahren regnet es klimabedingt nur noch sporadisch und  immer weniger. Die nachlassenden und unregelmäßigen Regenfälle erfordern daher eine besonders nachhaltige Nutzung der Wasserquellen.
Wie alle ZUBO-Projekte richtet sich auch dieses Projekt vor allem an Frauen, denn insbesondere sie betrifft der Wassermangel in ihrem Alltag. Die Wege und Zeiten zur Wasserbeschaffung werden immer länger. Vor allem alte Frauen und Mädchen leiden sehr darunter, schwere Wasserbehälter transportieren zu müssen. Auch die Gartenbewirtschaftung wird ganz überwiegend von Frauen getragen, die Bewässerung der Gärten erhöht den Ertrag und trägt damit zur Ernährungssicherheit für Frauen und Kinder bei. Sind die Ernteerträge höher als der Eigenbedarf, kann das Gemüse vermarktet und so Einkommen geschaffen werden.
Die Gründung und Unterstützung von weiteren Frauenforen in den Dörfern sind weitere Komponenten des Projektes. Hier werden Frauen geschult und unterstützt, ihre Rechte einzufordern.

 

Hintergrund und Details

Die traditionell hauptsächlich vom Fischfang lebende Tongabevölkerung wurde in den 1960er Jahren, noch während der Kolonialzeit, durch den Bau des Kariba-Stausees von ihrem fruchtbaren Land vertrieben und in der jetzigen Siedlungsregion ist der Boden für Landwirtschaft nur bedingt geeignet. Angesichts der zunehmenden Folgen des Klimawandels in den letzten Jahren, wird auch die Bewässerung der vorhandenen Gemüsegärten immer wichtiger. Dazu muss das Wasser in Eimern von den Quellen zu den Gärten getragen werden, was sehr zeit- und arbeitsaufwendig ist und dazu geführt hat, dass die meisten Haushalte gegenwärtig nur noch kleinere Parzellen bewirtschaften können. Die Ernteerträge reichen kaum noch für den eigenen Bedarf und bieten deshalb keine zusätzliche Einkommensquelle durch Verkauf.   
Viele Gemeinden haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, so nutzen die Menschen in der Gemeinde Chibondo Wasser aus ungeschützten Quellen, die auch für Wildtiere und Vieh zugänglich sind. Frauen und Mädchen müssen das Wasser in Eimern oft über mehr als einen Kilometer zu ihren Häusern tragen. Dazu kommt das lange Anstehen bei den Wasserstellen. In Spitzenzeiten, so berichteten die Frauen, beträgt die Wartezeit dort bis zu einer Stunde. Insbesondere für Mädchen und alte oder kranke Frauen ist diese ganze Situation sehr schwer.
Das Projekt fördert darüber hinaus die Gesundheit von Frauen: Gebärmutterhalskrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Simbabwe und anderen afrikanischen Ländern südlich der Sahara, obwohl durch einfache Präventionsmaßnahmen die meisten Todesfälle verhindert werden können. Das simbabwische Ministerium für Gesundheit verfügt zwar über ein etabliertes Programm zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs, hat jedoch, insbesondere im abgelegenen Distrikt Binga, nicht die Mittel für die Ausrüstung und um in die Gemeinden zu fahren und die Frauen dort zu untersuchen und zu behandeln.
Unsere Partnerorganisation ZUBO, deren Ziel es ist, die Lebensbedingungen der Frauen in Binga zu verbessern, möchte diese Schwierigkeiten überwinden. Dazu hat sie mit Frauen, Familien und lokalen Autoritäten und mit Unterstützung der Universität Lupane ein Projekt entwickelt, das insgesamt ca. 2.200 Menschen unterstützt.
Die Gründung von vier Frauenforen in weiteren Dörfern im Distrikt Binga trägt zudem zur Stärkung der Frauen bei. Hier werden sie über ihre Rechte informiert und können gemeinsam für ihre Interessen eintreten. Durch die Vergabe von Mikrokrediten können sie ihr Einkommen und nicht zuletzt ihr Ansehen in der Gemeinde verbessern.

 

Unsere gemeinsamen Projektziele bis 31.10.2025

Alle 268 Familien der Gemeinde Chibondo sollen mit Trinkwasser versorgt werden, indem natürliche Quellen gesichert und genutzt werden und ein Brunnen gebohrt wird. Das Wasser wird mit Solarpumpen in Tanks gepumpt und versorgt Zapfstellen, die für die meisten Familien in einer Distanz von unter 300 Metern liegen sollen.
Das Trinkwassersystem versorgt auch Gemüsegärten mit Wasser. In diesen Gärten werden 150 Gärtner*innen (davon 37 Männer) und auch die Primarschule in 4 umzäunten Gebieten in Parzellen Gemüse anbauen. Dies soll die Ernährung der Bevölkerung verbessern und auch das Mittagessen der Schulkinder bereichern, das bisher ganz ohne Gemüse auskommen muss. Mit Solartrocknern wird ein Teil der Gemüseernte haltbar gemacht und weiterverkauft. Das Projekt achtet bewusst darauf, Männer einzubeziehen, um keine Konflikte in der Community zu schüren.
Zu einem höheren Einkommen sollen auch die vier neuen Frauenforen beitragen, die als Mikrokreditgruppen geschult werden und eine Anschubfinanzierung bekommen. In diesen Gruppen werden 100 Frauen organisiert sein. Das eigene Einkommen und die Stärkung durch die Frauengruppen wird den Frauen das nötige Selbstbewusstsein geben, um auch in ihren Familien oder der Gemeinde ihre Interessen stärker zu vertreten. Die Frauen sind so in der Lage, ihre Kinder zur Schule zu schicken, insbesondere auch die Mädchen, die normalerweise als erste aus der Schule genommen werden.
Ein Präventionsprogramm von Gebärmutterhalskrebs soll zusammen mit dem Gesundheitsministerium durchgeführt werden. Durch die Ausstattung des Ministeriums und gemeinsame Informationsveranstaltungen können 960 Frauen in sieben Gemeinden regelmäßig an einem aufsuchenden Programm zur Prävention und Behandlung von Gebärmutterhalskrebs teilnehmen.

Um diese Ziele zu erreichen bitten wir um Ihre Spende!

 

Agenda 2030

In unserer Arbeit orientieren wir uns an den 17 UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals).

Bei diesem Projekt stehen vor allem folgende SDGs im Fokus:

Wenn Sie für dieses Projekt spenden möchten, so können Sie dies auf folgendem Weg tun:
Empfänger: Welthaus Bielefeld e.V.
IBAN DE91 4805 0161 0000 0908 94 | BIC: SPBIDE3BXXX | Sparkasse Bielefeld | Stichwort: Zubo

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Herzlichen Dank!

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