Einsatzplätze

Überblick

Die Beschreibungen der Einsatzplätze sollen einen ersten Eindruck vermitteln und einen Überblick über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten geben. Die Plätze sind systematisch nach Ländern und den spezifischen Bereichen (Filtermöglichkeit) aufgeteilt.

Bei der Einsatzplatzzuordnung stehen die persönliche Eignung und die Fähigkeiten der Bewerbenden im Vordergrund. Mit unseren Kenntnissen über die Einsatzplätze und den Bedingungen in den Ländern sowie unserem engen Kontakt zu den Zuständigen vor Ort, nehmen wir dann in Absprache mit allen Beteiligten eine Zuordnung vor. Dabei berücksichtigen wir die Wünsche der Bewerbenden als auch die unserer Partnerorganisationen. Gespräche mit den einzelnen Länderverantwortlichen und ehemaligen Freiwilligen im weiteren Auswahlverfahren sollen dabei helfen, einen geeigneten Platz für die Bewerbenden zu ermitteln, denn jede Person bringt ganz eigene Fähigkeiten mit und wird eine individuelle Art und Weise finden, sich in die Projekte einzubringen.

Die Einsatzplätze befinden sich in den Ländern Ecuador, Mexiko, Peru und Mosambik und sind im ländlichen sowie im städtischen Bereich angesiedelt. Einige der Partnerorganisationen, die weltwärts-Freiwillige empfangen, arbeiten schon seit längerem intensiv mit dem Welthaus Bielefeld zusammen.

Vor Ort werden die Freiwilligen von lokalen Mentor*innen betreut.

Unsere Partnerorganisationen arbeiten in folgenden Bereichen:

  • Umweltschutz und Umweltbildung,
  • Menschenrechte und Politik,
  • Bildung,
  • Gesundheit,
  • Arbeit mit Menschen mit Behinderung,
  • Ländliche Entwicklung und Ökologie,
  • Arbeit mit Kindern und Jugendlichen,
  • Arbeit mit älteren Menschen,
  • Frauenrechte,
  • Medien,
  • Kunst und Kultur sowie
  • Kooperativen und Kollektive.

 

Ecuador

 

Ecuador – Das Land in der Mitte der Welt
Benannt ist Ecuador nach der Äquatorlinie, die etwa 15 Kilometer nördlich der Hauptstadt Quito verläuft und 1736 von einem französischen Expeditionskorps vermessen wurde. Aufgrund dieser geographischen Besonderheit befindet sich Ecuador in der Mitte der Welt.

Geschichte und Staat

Ecuador blickt auf die längste demokratische Periode in seiner Geschichte zurück. Gleichzeitig ist das politische System in den vergangenen Jahrzehnten durch informale Faktoren, wie Korruption, persönliche Interessen einzelner Politiker*innen und politische Skandale geprägt worden. Seit 2007 hat sich Ecuador aufgrund zahlreicher struktureller Reformen politisch stabilisiert.

Gesellschaft und Kultur

Das kulturelle Leben in Ecuador ist seit der spanischen Eroberung durch die Konfrontation zweier Kulturräume gekennzeichnet: dem europäisch geprägten sowie indigenen Kulturraum. Seit etwa einem Jahrzehnt zeigen sich indigene Gruppen als eine aufstrebende, neue politische Kraft. 

Geographie

Ecuador vereint auf kleinstem Raum drei geographische Regionen: das tropische Küstentiefland im Westen, genannt Costa. Östlich daran erstreckt sich von Nord nach Süd die Andenregion, die Sierra. Im Amazonasgebiet Ecuadors, dem Oriente, ist der Tieflandregenwald gelegen. Berühmt ist ebenso die vierte Region Ecuadors: die Galápagos-Inseln. Die besondere Flora und Fauna dieser Inseln gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO.

Einsatzplätze und Rahmenbedingungen

Die Einsatzplätze des Welthaus Bielefeld sind vor allem in Costa sowie in Sierra im ländlichem Raum angesiedelt. Auf 3550 m liegt der höchste Einsatzplatz Salinas de Guaranda.

Die Partnerorganisationen des Welthaus Bielefeld in Ecuador arbeiten vor allem in den Bereichen Umweltschutz und Umweltbildung, ländliche Entwicklung und Ökologie sowie im Bildungsbereich mit Kindern und Jugendlichen wodurch die Aufgabenbereiche der Freiwilligen sehr divers sind. Alle Einsatzplätze setzen gute Kenntnisse des Spanischen voraus. Spezifische Voraussetzungen für die Einsatzplätze sind gegebenenfalls in der Einsatzplatzbeschreibung benannt.

Unterkunft

In der Regel sind die Freiwilligen in Gastfamilien untergebracht, welche der Landesmentor in Absprache mit der Partnerorganisation auswählt und begleitet. Die Verpflegung erfolgt normalerweise durch die Gastfamilie. In einzelnen Fällen leben die Freiwilligen auf dem Projektgelände und verpflegen sich selbst.

Ansprech- und Kontaktperson in Ecuador ist der Landesmentor, welcher in Salinas de Guaranda lebt und seit 2005, damals noch im Rahmen der Peace Corps, Freiwillige betreut. Seit Ecuador Partnerland des Welthaus Bielefeld ist, unterstützt und begleitet er die Freiwilligen in allen wichtigen Angelegenheiten. Der Landesmentor betreut die Freiwilligen während des gesamten Jahres im Falle von Konflikten sowie Krisen und ist Ansprechperson für Belange hinsichtlich Visum, Arztbesuchen, Partnerorganisation und Gastfamilie. Des Weiteren ist der Mentor als pädagogische Begleitung während des Einführungsseminars und Zwischenseminars tätig.

Mexiko

 

Mexiko steht im politisch-kulturellen Spannungsfeld zwischen Lateinamerika und den USA. Das reiche Erbe der präkolumbianischen Kulturen und der Kolonialzeit sind nicht nur an den historischen Stätten, sondern auch in der modernen Gesellschaft lebendig.
Geographisch liegt Mexiko im südlichen Teil Nordamerikas. Es wird vom nördlichen Nachbarn USA durch eine 3.141 km lange Grenze getrennt. Im Süden trifft es auf die mittelamerikanischen Länder Belize (250 km Grenze) und Guatemala (963 km Grenze). Mit einer Fläche von 1.972.550 km2 ist Mexiko fast sechs Mal größer als Deutschland.

Geschichte und Staat

Die vielen Zeitzeugnisse der spannenden Geschichte Mexikos laden heute auf Schritt und Tritt ein, sich in die verschiedenen Epochen der Entwicklung des Landes zu vertiefen und sich grundlegend damit zu befassen.
Seit der Revolution bedient sich der mexikanische Staat an Symbolen aus der Landesgeschichte und kreiert und propagiert Mythen, um eine nationale Identität zu stiften. Die verschiedenen indianischen Hochkulturen werden mit der Kolonialzeit, dem Unabhängigkeitskrieg, der Revolution, dem Demokratisierungsprozess und dem Eintritt in die Moderne auf der Suche nach einem gemeinsamen Nenner der Mexikanität verschmolzen. 

Gesellschaft

Mexiko ist ein Vielvölkerstaat, dessen größter Bevölkerungsanteil (80%) von Mestizen, den Nachkommen von Spaniern und Indigenen, gebildet wird. Ungefähr 10-15% der Bevölkerung sind einer der mehr als 60 indigenen Ethnien zuzuordnen. Die Zahl variiert, je nachdem welche Definition der ethnischen Zugehörigkeit zu Grunde gelegt wird. Viele dieser Ethnien sprechen noch ihre Sprache. Im Zentrum und Süden Mexikos leben die meisten indigenen Völker, die z. B. Náhuatl, Maya, Mixteco, Zapoteco, Tzeltal, Tzotzil o.a. sprechen.
Eine weiße ethnische Minderheit, vor allem spanischer Herkunft, macht um die 9% der Bevölkerung aus. Noch geringer ist der Anteil von Nachfahren afrikanischer Sklaven, die hauptsächlich an den Ost- und Westküsten beheimatet waren, und im Laufe der Generationen in der Mestizenbevölkerung aufgingen.

Soziale Lage und soziale Klassen

Die OECD bezeichnete Mexiko als eines der Länder mit den größten Einkommensunterschieden der Welt. Laut Informationen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMLEV) verdienen die oberen 10% der Einkommensempfänger 39% des Gesamteinkommens, während die unteren 10% etwa 1,4 % des Gesamteinkommens beziehen. Die ethnische Zugehörigkeit korreliert stark mit der Einkommenssituation. So gehören beispielsweise 75 % der in extremer Armut lebenden Mexikaner einer indigenen Gruppe an. Dieses soziale und ökonomische Gefälle spiegelt sich auch in den Gesundheits- und Bildungsindikatoren wider.

Einsatzplätze und Rahmenbedingungen

Die Einsatzplätze bei unseren Partnerorganisationen befinden sich in den Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca, in der Ciudad de México (Mexiko-Stadt) und in Hidalgo, die alle im Süden Mexikos liegen. 

Mexiko-Stadt, erbaut auf den Ruinen der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán, ist Hauptstadt sowie politisches und kulturelles Zentrum des Landes. Die Metropolregion Mexiko-Stadt hat über 20 Millionen Einwohner und ist eine der größten Städte weltweit.  
Der Bundesstaat Hidalgo mit seiner Hauptstadt Pachuca de Soto liegt nördlich von Mexiko-Stadt und hat ca. 2,6 Millionen Einwohner.

Der Bundesstaat Oaxaca liegt südöstlich von Mexiko-Stadt und hat ca. 3,8 Millionen Einwohner. Die Bundeshauptstadt ist Oaxaca de Juárez, wo sich die allermeisten Einsatzplätze befinden.
Chiapas ist der südlichste Bundesstaat von Mexiko und grenzt an Guatemala. In Chiapas leben ca. 4,8 Millionen Menschen. Die Mehrzahl der Einsatzplätze befinden sich in dem 2100 m hoch gelegenen San Cristóbal de las Casas, aber auch in Comitán und in der Nähe von Tzimol.
Kennzeichnend für Chiapas, Oaxaca und Hidalgo sind der hohe Grad an Marginalisierung und – damit verbunden – die starke Abwanderung: Lebensbedingungen, die geprägt sind durch extreme Armut und das Fehlen eines Zugangs zu adäquater Gesundheit oder Bildung. In allen drei Bundesstaaten liegt der Anteil der indigenen Bevölkerung weit über dem Durchschnitt in Mexiko, - zwischen 23% und 44%. Es ist besonders diese Bevölkerungsgruppe, die von Ausgrenzung, Rassismus und Armut betroffen ist, und diejenige, mit denen unsere Partnerorganisationen vor allem zusammen arbeiten.
Die Aufgabenbereiche unserer Einsatzplätze umfassen so verschiedene Bereiche wie die Arbeit in Menschenrechtsorganisationen, in Frauenrechtsrechtorganisationen, die Arbeit mit Behinderten, die Arbeit zum Thema Umwelt- und Ressourcenschutz, Mitarbeit im Erziehungs-/Bildungssektor (Kindergärten/Vorschulen, Einrichtungen für Kinder), im Gesundheitsbereich, in Medienkollektiven, in Organisationen zu Verteidigung der Rechte von LGBTIQ* sowie im Sozialbereich. Für alle Projektplätze sind nach Möglichkeit gute Spanischkenntnisse, Eigenständigkeit, Flexibilität, Aufgeschlossenheit und Geduld erforderlich. Wünschenswert ist auch ein Interesse an sozialen Bewegungen und politischer Aktion. Besondere Voraussetzungen werden in den jeweiligen Einsatzplatzbeschreibungen genannt.


Ansprech- und Kontaktperson für die Freiwilligen sind die Mentorinnen vor Ort. Sie leben in Mexiko-Stadt, ein Oaxaca de Juárez und in San Cristóbal de las Casaas. Alle drei kommen aus Deutschland, leben und arbeiten aber seit Jahren in Mexiko und sind mit dem Kontext sehr gut vertraut. Sie unterstützen und begleiten die Freiwilligen bei Bedarf in allen wichtigen Angelegenheiten (Visum, Arztbesuche, Gastfamilien, Probleme, Notfälle etc.) und führen die Einführungsseminare im Land durch.

Die Freiwilligen sind in Wohnungen, Zimmern oder WG´s privat untergebracht. Bei Wunsch besteht auch die Möglichkeit in einer Gastfamilie zu wohnen. Nur in wenigen Organisationen leben die Freiwilligen bei der Partnerorganisation. Die Unterkunft wird gemeinsam mit den Mentorinnen und den Partnerorganisationen ausgewählt. Die Freiwilligen versorgen sich in fast allen Projekten selbst.

Unsere Einsatzplätze in Mexiko >>

Peru

 

Peru – Nicht nur Erbe der Inka
Peru war die Wiege jahrtausendealter indigener Zivilisationen und im Inka-Reich das größte und mächtigste Imperium im prähispanischen Südamerika. Das Land bildete zudem jahrhundertelang das Zentrum der spanischen Kolonialherrschaft, ein vielfältiges Erbe für die Menschen und Kultur heute.
Geschichte und Staat - Peru ist nach der Verfassung eine demokratische, unabhängige und souveräne Republik. Bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts waren in Peru Militärdiktaturen an der Tagesordnung. Von 1980 bis 2000 war die Zeit des Leuchtenden Pfades. Die hier verübte Gewalt ist bis heute noch nicht aufgearbeitet. Extreme soziale Unterschiede und ungleiche Lebensweisen prägen die heutige Demokratie Perus. 

Gesellschaft und Kultur

In Peru werden die Indigenen, welche die größte Bevölkerungsgruppe darstellen, oft diskriminiert. Ihre Teilnahme am politischen Leben müssen sie sich erkämpfen und ihr Zugang zu Dienstleistungen, Bildung und Märkten ist nicht gerecht. Ihre politische Repräsentanz wird kaum wahrgenommen. 

Geographie

Peru ist viermal so groß wie Deutschland, mit großen geographischen Unterschieden zwischen Wüste an der Küste (Costa), extremen Bergland in den Anden (Sierra) und großen Urwaldflächen (Selva) im Amazonas-Zuflussgebiet jenseits der Gebirgskette.

Einsatzplätze und Rahmenbedingungen

Die Einsatzplätze sind auf alle dieser Regionen verteilt, die meisten liegen an der Küste in Lima auf Meereshöhe. Die höchsten in den Bergen bis auf 4000 m Höhe. Da es auch im Regenwald Einsatzplätze gibt, kommen praktisch alle Klimazonen Perus vor.


Die Mehrheit der Partnerorganisationen des Welthaus Bielefeld in Peru arbeitet im Bereich Bildung mit Kinder und Jugendlichen als Schwerpunkt. Insgesamt sind die Freiwilligen in unterschiedlichen Aufgabenbereichen eingesetzt: Aktivitäten im Bereich Sport, Musik und Theater, Hausaufgaben- und Freizeitbetreuung, Arbeit mit Menschen mit Behinderung, sowie Arbeit im Radio und Umgang mit Medien und Einsatz auf dem Gebiet der Hörgeräteakustik. Zudem sind einige Partnerorganisationen auch im Bereich Tierschutz, Umwelt und ländlicher Entwicklung tätig.
Viele der Partnerorganisationen nehmen bereits seit dem Jahr 2008 Freiwillige auf und haben somit langjährige Erfahrung mit dem weltwärts-Programm.

Unterkunft

In der Regel sind die Freiwilligen im Projekt selbst oder in Gastfamilien untergebracht, welche die Landesmentor*innen in Absprache mit der Partnerorganisation auswählen und begleiten. Die Verpflegung erfolgt normalerweise im Projekt oder durch die Gastfamilie.
Ansprech- und Kontaktpersonen in Peru sind die sechs Landesmentor*innen, welche den einzelnen Regionen sowie Einsatzplätzen zugeordnet sind und über jahrelange Erfahrung in der Freiwilligenbetreuung verfügen.


Seit Peru Partnerland des Welthaus Bielefeld ist, unterstützen und begleiteten die erfahrenen Landesmentor*innen die Freiwilligen in allen wichtigen Angelegenheiten. Sie betreuen die Freiwilligen während des gesamten Jahres im Falle von Konflikten sowie Krisen und sind Ansprechperson für Belange hinsichtlich Visum, Arztbesuchen, Partnerorganisation, Unterkunft und Gastfamilie. Des Weiteren werden die Freiwilligen in Peru intensiv durch das Engagement von Ehrenamtlichen des Welthaus Bielefeld betreut.

Unsere Einsatzplätze in Peru >>

Mosambik

Das südostafrikanische Land Mosambik besteht aus vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die mit ihren unterschiedlichen Sprachen und Kulturen im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte zu einem gemeinsamen Staat zusammengefunden haben, dessen heutige Grenzen ein Produkt der portugiesischen Kolonialzeit sind.

Geographische Lage und Tourismus

Das Land ist geprägt durch eine 2800 km lange Küste am Inidischen Ozean mit den Nachbarländern Tansania im Norden und Südafrika und Eswatini im Süden. Im Westen grenzt Mosambik an Simbabwe, Sambia, Malawi. Durch die endlosen wunderschönen Sandstrände, Korallenriffe und das klare Wasser des Indischen Ozeans wird Mosambik in den letzten Jahren auch touristisch mehr erschlossen. Die Savannenlandschaft und Bergformationen im Inland bieten eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, in verschiedenen Nationalparks geschützt und in bisher geringem Maß auch touristisch vermarktet wird. Mit einer Gesamtfläche von 801.590 qkm ist Mosambik doppelt so groß wie Deutschland, ist aber mit 34 Mio Menschen deutlich geringer besiedelt.

Geschichte und Staat

Völkerverschiebungen durch kriegerische Auseinandersetzungen im südlichen Afrika, frühere Einflüsse arabischer Händler und Handlungsbeziehungen entlang der Küste, Kolonialismus und Bürgerkrieg haben die Menschen geprägt, aber auch im Kampf gegen die Konolialmacht Portugal vereint. Mit der Unabhängigkeit 1975 als sozialistischer Einparteienstaat gegründet, wurde Mosambik durch eine Verfassungsänderung 1990 zur Mehrparteiendemokratie mit einem direkt gewählten Präsidenten a der Spitze. Es regiert jedoch nach wie vor die aus der Unabhängigkeitsbewegung hervorgegangene FRELIMO.

Gesellschaft udn soziale Lage:

Wirtschaftliche Vorteilsnahme der politischen Elite und zunehmende Korruption behindern die wirtschaftliche Entwicklung und die Teilhabe der Bevölkerungsmehrheit an den reichen Rohstoffvorkommen des Landes. So gilt Mosambik trotz eines stabilen Wirtschaftswachstums der letzten Jahre als eines des ärmsten Länder der Welt. Zwei-Drittel der Bevölkerung leben in kleinbäuerlichen und teilweise prekären Verhältnissen auf dem Land, während sich in den Zentren der Hauptstadt Maputo und größeren Städten Matola, Beira und Nampula ein urbaner Lebensstil mit einer pulsierenden Kunst- und Kulturszene entwickelt. In den ländlichen Gebieten werden die traditionellen Bräuche, Musik und Tänze gepflegt, die sich lokal je nach vorherrschender ethnischer Volksgruppe deutlich unterscheiden. Die traditionelle Makonde Bildhauer im Norden Mosambiks sind weltweit bekannt. In den ländlichen Gebieten werden mehrheitlich die verschiedenen lokalen Sprachen gesprochen, während in den Städten die offizielle Amtssprache Portugiesisch vorherrscht.

Einsatzplätze und Rahmenbedingungen:

Die Einsatzplätze bei den mosambikanischen Partnerorganisationen befinden sich in der Hauptstadt Maputo und in der Provinz Inhambane.

Maputo, heute mit ca. 1 Mio. Einwohner*innen, gehört zu den am schnellsten wachsenden Metropolen im südlichen Afrika. Zusammen mit der Zwillingsstadt Matola, die zur Metropolregion Maputo gehört, leben in diesem größten Ballungsgebiet Mosambiks über 2 Millionen Menschen. Hier vermischen sich die afrikanischen, asiatischen und europäischen Einflüsse am stärksten, haben internationale Konzerne und Botschaften ihrer Niederlassungen und die neuere Kunst- und Musikszene ist am stärksten vertreten. Der Charme der von portugiesischen Kolonialstiel geprägten Altstadt weicht langsam modernen Hochhäusern. Die Einsatzplätze in Maputo sind im Kulturbereich, im Bildungssektor und in der Arbeit mit Kindern angesiedelt.

Die Provinzstadt Imhambane, eine entspannte und übersichtliche Kleinstadt in der gleichnamigen Provinz, liegt idyllisch an einer flachen Bucht am Indischen Ozean und ist Ausgangspunkt zum Besuch der beliebtestens Strände des Landes. Die vorgelagerten Korallenriffe haben sich wegen der reichhaltigen und besonderen Meeresfauna (Walhaie, Mantarochen) zu international bekannten Tauchgründen entwickelt. In der Provinz wurde bereits vor 20 Jahren der erste Unterwassernationalpark des Landes ausgewiesen. Trotzdem bleibt die Provinz bisher von Massentourismus verschont und gilt bei internatinalen Touristen eher als Geheimtipp. Endlose Kokosplantagen und Cashewbäume prägen die Landschaft. Die Provinz ist wegen ihrer besonderen Willkommenskultur im ganzen Land als "terra de Boa Gente" (Land der guten Menschen) bekannt. Die Einsatzplätze in Inhambane und am Strandort Tofo sind in den Bereichen Erziehungs- und Bildungssektor (Kindergärten, Vorschule, Schulen) und im Bereich Umweltschutz und -Bildung zu finden.

Für alle Einsatzplätze ist die Bereitschaft, sich vor der Ausreise Grundkenntnisse in Portugiesisch anzueigenen, von großer Bedeutung. Weitere Voraussetzungen werden in den jeweiligen Einsatzplatzbeschriebungen genannt.

Ansprech- und Kontaktperson für die Freiwilligen ist die Mentorin. Sie spricht auch deutsch und lebt und arbeitet in Maputo. Sie unterstützt und begleitet die Freiwilligen bei Bedarf in allen wichtigen Angelegenheiten. Die Mentorin führt auch das Einführungseminar während der ersten Tage in Maputo durch.

Die Freiwilligen sind in der Regel in Gastfamilien untergebracht, die gemeinsam mit der Mentorin und der Partnerorganisation ausgewählt und begleitet werden. Die Verpflegung erfolgt ebenfalls in der Regel durch die Gastfamilien.

Für weitere Informationen zum Land sind folgende Webseiten zu empfehlen:

Unsere Einsatzplätze in Mosambik >>

  • weltwaerts_Ecuador
  • weltwaerts_Nicaragua
  • weltwaerts_Mexiko_Mosambik
  • weltwaerts_Peru_Suedafrika