Einsatzplatz:
Frayba – Menschenrechtsbegleitung
Organisation:
Die international anerkannte NGO "Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas A.C." wurde 1989 gegründet und setzt sich seitdem für die friedliche Lösung gewaltsamer Konflikte, für die Verteidigung von Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht indigener Völker in der Region ein. Das Zentrum dokumentiert Menschenrechtsverletzungen aller Art, macht sie über eine intensive Öffentlichkeitsarbeit publik, führt internationale und nationale Rechtsverfahren zu deren Gewährleistung, begleitet Individuen und Gruppen, die Opfer von Meschenrechtsverletzungen wurden, indem sie sie selbstermächtigt, ihre Rechte in Anspruch nehmen zu können. Auch entsendet und begleitet das Zentrum Menschenrechtsbeobachter in Regionen latenter Konflikte, um Übergriffe zu dokumentieren und Verstöße durch internationale Beobachter vorzubeugen.
Einsatzbereiche:
Der Freiwillige erhält einen Einblick in die soziale und politische Realität von Chiapas, insbesondere in Konflikte, die lokale, nationale oder transnationale Ursachen haben können.
- Dokumentation und Systematisierung von Fällen und Situationen von Menschenrechtsverletzungen
- Begleitung von Frayba-Mitarbeitern bei Besuchen in Gemeinden und Workshops.
- Anfertigung von Notizen bei Gesprächen und fotografische Dokumentation.
- Dokumentation und Systematisierung von Informationen aus Treffen, Workshops, Interviews und Veranstaltungen.
- Teilnahme und Unterstützung bei Analyse- und Planungstreffen
- Unterstützung bei der Präsentation der Arbeitsergebnisse in sozialen Netzwerken
Hilfreiche Fähigkeiten:
- Sehr gute Kenntnisse der spanischen Sprache
- Interesse an Menschenrechtsfragen
- Interkulturelle Sensibilität und Respekt für indigene Gemeinschaften
- Es ist nützlich, im Voraus über die Arbeit von Frayba und die regionale Situation informiert zu werden
- Einfühlungsvermögen, Offenheit, Eigeninitiative
- Bereitschaft, häufig in der Region zu reisen und vorübergehend einfachere Lebensbedingungen zu akzeptieren
- Notwendigkeit, die Sicherheitsmaßnahmen und Verhaltensprotokolle von Frayba zu respektieren und umzusetzen
Gestaltungsmöglichkeiten und Einschränkungen:
Die Einsatzstelle bietet einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag, in dem ein hohes Maß an Flexibilität und Eigeninitiative gefragt sind. Der*die Freiwillige arbeitet in Präsenz als Teil des Teams in der Einsatzstelle und begleitet die Mitarbeitenden ggf. zu Projekteinsätzen in der näheren Umgebung.
Unterbringung:
Der*die Freiwillige ist in einer WG mit nationalen oder internationalen Mitbewohnern untergebracht und erhält eine Essenspauschale, um sich selbst zu verpflegen. Die Küche und das Bad werden mit den Mitbewohner*innen geteilt.
Ort:
Der*die Freiwillige wird in San Cristóbal de las Casas im südlichsten Bundesstaat Mexikos, Chiapas, leben. Die Stadt liegt auf 2100 Meter und hat durch ihren kleinen Altstadtkern mit den bunten Häusern eher den Charakter eines Dorfes. Durch viel internationalen Einfluss und ein vielseitiges Kunst- und Kulturangebot ist jedoch immer etwas los. Die Regionen um San Cristóbal werden hauptsächlich von Mayas bewohnt, deren Sprachen, indigene Traditionen und Lebensweisen auch San Cristóbal prägen. Vor ca. 30 Jahren wurde San Cristóbal zum Mittelpunkt des zapatistischen Aufstandes, der sich für die Rechte der indigenen Bevölkerung einsetzt und der Globalisierung kritisch gegenübersteht. Auch wenn die Zapatisten sich schon lange in autonome Gemeinden im Umland zurückgezogen haben, bleibt der Kampf für die rechte Indigener in der Stadt präsent.
Das Klima in San Cristóbal ist das ganze Jahr über recht mild mit Temperaturen zwischen 20 und 28 Grad und kühlen Nächten. Im Sommer kommt es zu kräftigen Regenfällen. Der*die Freiwillige wird durch ein ausführliches Sicherheitstraining gut vorbereitet, wie man sich Tag und Nacht gut durch den Alltag bewegen kann.