Im Nord-Westen von Zimbabwe liegt der ländliche Distrikt Binga. Dort lebt am Kariba See die Volksgruppe der Tonga. In dieser unfruchtbaren Region ist die Bevölkerung extrem arm. Insbesondere Frauen haben kaum Einkommenschancen und haben es schwer, sich und ihre Kinder zu ernähren. Ein Marsch von 20 km mit einem schweren Bündel Feuerholz auf dem Kopf, das dann für nur einen Dollar in der Kleinstadt Binga verkauft wird, ist manchmal die einzige Chance zum Überleben. Das soll sich ändern.
Unsere Partnerorganisation ZUBO
In Binga genießt die Frauenorganisation ZUBO das Vertrauen der Frauen in der Region. Seit 2009 unterstützt ZUBO mehr als 20 Frauengruppen in den Dörfern rund um die Kleinstadt Binga, bietet Beratung und Austausch, unterstützt Frauen im Kampf um ihre Rechte und begleitet Einkommen schaffende Projekte. Viele Frauen haben seither mit Hilfe von ZUBO begonnen, sich eine Existenz aufzubauen: Sie stellen Körbe her oder sie arbeiten im Fischfang, trocknen Fisch und verkaufen ihn. ZUBO hilft vor allem auch bei der Produktentwicklung, Schulung und Vermarktung.
Nachhaltige Produktion von Seifen und Körben
Derzeit fördert das Welthaus Bielefeld ein Projekt, um die Einkommen und die Mitwirkung der Frauen zu erhöhen. Das Projekt unterstützt die Frauen bei der Produktion von Seife aus Jatrophaöl und der Qualitätsverbesserung und Vermarktung von traditionellen Körben. Dabei werden natürliche Ressourcen der Region wie die Blätter der Ilala-Palme und die Früchte des Jatrophastrauchs genutzt, um durch kleine Wertschöpfungsketten Einkommen für Frauen zu schaffen. Etwa 400 Frauen haben ein kleines Einkommen, für das sie Jatropha-Samen sammeln und Ilala-Körbe flechten. Die zwölf Frauen, die als Seifenproduzentinnen ausgebildet wurden, haben ein festes Einkommen.
Bis Ende 2020 wurden auf dem neuen Gelände von ZUBO ein Werkstatt-Gebäude und ein Bürogebäude mit Lagerraum fertiggestellt sowie eine Ölpresse gekauft. Zudem wurden die Frauen zur nachhaltigen Sammlung von Jatrophasamen, Seifenherstellung, Qualitätsverbesserung der Ilala-Körbe und zur Vermarktung auf lokalen und regionalen Märkten ausgebildet. ZUBO befindet sich derzeit im Zertifizierungsprozess zur Aufnahme als Mitglied der World Fair Trade Organization. Für die schönen Ilala-Körbe konnten gut zahlende Zwischenhändler in Zimbabwe selbst gefunden werden.
Die Seifenproduktion funktioniert gut, aber die Vermarktung in Zimbabwe ist aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation bisher nur in kleineren Mengen möglich. Deshalb wird die handgefertigte Jatropha Naturseife auch nach Deutschland importiert und mit ehrenamtlicher Unterstützung der Gruppe Südliches Afrika im Welthaus vertrieben (für Bestellungen siehe Kasten unten). Von März 2018 bis Ende 2020 konnten 16.000 Seifen importiert werden. „Jatropha Dream – rein, natürlich, fair“ findet vielfältige Abnehmer*innen: in Weltläden, auf Märkten oder individuell durch Fördernde. Zudem verteilt eine Firma der Region sie als Kundengeschenk und der Weltgebetstag 2020 mit Projektland Zimbabwe lieferte sie an zahlreiche Gemeinden deutschlandweit.
Das Start-Up braucht noch Unterstützung
Die Vermarktung der Seife in Zimbabwe ist aufgrund der tiefen ökonomischen Krise des Landes sehr schwierig, was durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde. Im Rahmen von Prävention von Covid-19 ist die Seife Teil von Hygienemaßnahmen, mit denen Zubo die Familien vor Ort unterstützt.
Das Ziel, dass die Frauen ein Einkommen erwirtschaften, hat durch die Corona-Pandemie Rückschläge erfahren. Viele Familien erhalten zur Zeit Nahrungsmittelhilfe. Daher ist die Unterstützung durch ZUBO für die Frauen nun noch wichtiger geworden. Besonders dafür braucht ZUBO weitere Unterstützung.
Hierfür benötigen wir Ihre Spende!
Lesen Sie auch den Bericht von Michito Mudimba, Programm-Managerin von ZUBO.