Die Krankenstation in Nyavyamo wurde 2004 errichtet. Sie betreut Kranke aus vier verschiedenen Gemeinden, insgesamt etwa 16.000 Personen. Die nächsten Krankenhäuser sind weit entfernt und es gibt keinen Krankenwagen.
Die Ausstattung der Station gleicht eher einem Provisorium. Es fehlt an Medikamenten, einfachsten medizinischen Geräten und Apparaturen. In der Regel erfolgt eine ambulante Behandlung und Erstversorgung. Eine stationäre Aufnahme von Patient*innen ist nicht vorgesehen. Operationen werden nicht durchgeführt, da die Räumlichkeiten hierfür nicht vorhanden sind.
Dies führt immer wieder dazu, dass Patient*innen nur unzureichend geholfen werden kann und diese auf Grund fehlender Ausstattung in eine lebensbedrohliche Lage kommen oder sogar ihr Leben lassen müssen.
Kann den Menschen nicht geholfen werden, weil ein stationärer Aufenthalt in einem Krankenhaus notwendig ist, so müssen die Patient*innen den Weg in die nächste Krankenhäuser, welche 14 bzw. ca. 30 km entfernt von Nyavyamo liegen, zu Fuß bewältigen. Daher werden auch heute noch die kranken Personen mit den traditionellen Inderuzo-Krankentragen getragen. Dies hat in den zurückliegenden Jahren schon mehrfach dazu geführt, dass Patient*innen während des Fußmarsches verstorben sind.
Die Station besteht aus zwei Gebäuden: In einem befindet sich die allgemeine medizinische Versorgung mit Ambulanz, Apotheke und Labor, in dem anderen ist die Frauen-Station (Innere Medizin) und die Entbindungsstation.
Auch die Krankenzimmer sind nur mit dem Notwendigsten sehr spartanisch eingerichtet. Zwei Ärzte, zwei Krankenschwestern und sieben Helferinnen bilden das Team in der Krankenstation.
Die Station versorgt durchschnittlich etwa 1.000 Patienten pro Monat. Pro Jahr gibt es ca. 600 Geburten. In ca. 100 Fällen gibt es dabei Probleme wie vorgeburtliche Schädigungen, Frühgeburten, Atemstillstand. Täglich werden Sprechstunden durchgeführt.
2012 konnten der Station einige medizinische Geräte und Medikamente zur Verfügung gestellt werden, um den Mangel an Geräten, Ausstattung und Medikamenten zu lindern. Die Mittel hierzu kamen aus den Spenden und Erlösen der Bielefelder Weihnachtslotterie 2011. Diese wird in Zusammenarbeit mit dem Welthaus Bielefeld e.V. und der Stiftung Solidarität durchgeführt.
Spenden werden aktuell für die Beschaffung von Verbrauchsmaterialien und Medikamente gebraucht.
Aktuelles:
Anschaffung von Ultraschallgeräten in Burundi
Anfang Februar 2022 erhielten wir eine E-Mail aus Burundi von Dr. Vénérand Nyambikiye, Leitender Arzt (Direktor) der Gesundheitsprovinz Bururi. Diese Behörde ist dem Ministerium des Inneren, der Entwicklung der Gemeinschaft und der öffentlichen Sicherheit von Burundi unterstellt.
In seiner Anfrage bittet er um finanzielle Unterstützung für die Anschaffung von drei mobilen Ultraschallgeräten für die Gesundheitsprovinz Bururi. Ausführlich beschreibt er die derzeitige Situation. Demnach können nur knapp 30 Prozent der Schwangeren alle vier Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. Ein Grund hierfür ist die schlechte Versorgung mit Ultraschallgeräten, die – wenn überhaupt vorhanden – veraltet sind.
Durch die Geräte können in der Früherkennung angeborene Missbildungen verringert werden. Andere Schwangerschaftsprobleme können früher festgestellt werden und es wird de facto die perinatale Morbidität und Mortalität verringert. Die mobilen Geräte werden auch die Früherkennung in den Gesundheitsstationen erleichtern, die von den Krankenhäusern weit entfernt sind.
Hierzu zählt auch die Gesundheitsstation in Nyavyamo in der Provinz Bururi.
Die Anschaffungskosten für die drei Ultraschallgeräte betragen inklusive Transport 27.000 Euro. Bitte unterstützen Sie dies Projekt mit Ihrer Spende. Jeder Beitrag zum Kauf dieser Geräte ist willkommen auf das Spendenkonto des Welthaus Bielefeld unter dem Stichwort "Gesundheit".